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  • AutorenbildRené Ziswiler

Nachhaltige Entwicklung für ein lebenswertes Leben: Herausforderungen und Ansätze

In einer Welt, die von Krisen und Unsicherheiten geprägt ist, suchen die Menschen zunehmend nach Lösungen für ein lebenswertes Leben. Zukunftsgemeinde bietet Visionen, Konzepte und praktische Beispiele als Antwort auf globale Herausforderungen für ein lebenswertes Leben. Im Kern stehen dabei zwei grosse Herausforderungen: die Komplexität der Wechselwirkungen zwischen den Sektoren und die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie der politischen Entscheidungsträger. Dieser Artikel geht auf diese Herausforderungen genauer ein und zeigt auf, wie lokales Denken und lokale vernetzte Initiativen Lösungen bieten.




Komplexität der sektoralen Wechselwirkungen

Nachhaltige Entwicklung ist ein komplexes Thema, das das Zusammenspiel verschiedener Sektoren erfordert. Gerne stellen wir ein anschauliches Beispiel aus dem Dorf Buttisholz vor. Dort hat ein Landwirt in ein Blockheizkraftwerk investiert, um einerseits aus Holz Strom zu produzieren und andererseits das Dorf Buttisholz mit Abwärme zu versorgen.


Gleichzeitig initiiert der Local Food Hub Konzepte, um ganzjährig lokal angebautes Gemüse produzieren zu können. Dafür wird ein CO2-neutrales Gewächshaus benötig. Eine Herausforderung besteht darin, das Gewächshaus der Zukunft im Winter mit CO2-neutraler Wärme zu versorgen. Diese Wärme soll aus dem Blockheizkraftwerk stammen. Sowohl das Blockheizkraftwerk als auch das Gewächshaus verfügen im Sommer über überschüssige Wärme. Die Idee besteht darin, ein saisonales Wärmespeichersystem zu bauen, das die Wärme von Blockheizkraftwerk und Gewächshaus speichert.


Es gilt auch zu überlegen, wie der entstehende Sekundärstoff Pflanzenkohle, der durch die Vergasung von Holzspänen im Blockheizkraftwerk entsteht, zum Beispiel für den Humusaufbau im Freilandgemüsebau eingesetzt werden kann. Zusätzlich benötigt das Gewächshaus für die optimale Versorgung der Pflanzen CO2, das auch von einer Biogasanlage geliefert werden kann. Diese Biogasanlage von Reverion kann im Sommer überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandeln, um überschüssige Sommerenergie für den Winter zu speichern. Dieses Beispiel verdeutlicht die Komplexität der nachhaltigen Entwicklung.


Lokale Initiativen und Reallabore

Wir glauben, dass Zukunftsgemeinde und seine Reallabore eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Komplexität der nachhaltigen Entwicklung übernehmen können. Durch die Schaffung von Reallaboren werden innovative Lösungen in der Praxis umgesetzt und Erfahrungen gesammelt. Die enge Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Förderorganisationen ermöglicht den Austausch von Wissen und bewährten Verfahren. Auf diese Weise werden nachhaltige Entwicklungsmodelle konkret getestet und optimiert, um sie später auf andere Gemeinden zu übertragen.


Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger und politischer Entscheidungsträger


Eine weitere Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein und die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie der politischen Entscheidungsträger zu erhöhen. Internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen können oft nur den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellen, da verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen. Auf der kommunalen Ebene kann jedoch ein höheres Mass an Bereitschaft erreicht werden, da die Menschen direkt von den Veränderungen betroffen sind und die Auswirkungen vor Ort spüren. Hier kommen lokale Initiativen, die die Bevölkerung mobilisieren und motivieren, sich aktiv an der nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen. Durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Bürgerbeteiligung wird das Bewusstsein für nachhaltige Lösungen geschärft und das Engagement gestärkt.


Ergänzungen zum Thema und Lösungsansätze finden Sie unter Local Civic Hub

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